Wir hatten riesiges Wetterglück: Sonne und an drei Tagen starker Malojawind. Am Mittwoch waren die Hochwasserspuren vom vergangenen, verregneten Wochenende noch gut zu sehen, der Schnee in Griffnähe.
Nach den folgenden kalten Nächten hatte der ‚Maloja‘ schon vor dem Mittag mächtig Kraft und er blies so bis am Abend weiter. Mit um 25 kn war es für die Wettfahrtleitung ein Kinderspiel täglich 4 Läufe durch zu bringen. Nicht ganz so für die Teilnehmenden: Das kalte Wasser und der Wind führten zu einigen Aufgaben und dezimiertem Feld.
Da an diesen Tagen insgesamt drei Klassen (29er, Contender, Fireball) auf dem See regattierten, war der Platz etwas beschränkt. Der Kurs: Trapezoid, entweder mit Inner oder Outer Loop, wir meistens auf dem Inner Loop. Die Rennzeit war mit knapp 30 Minuten eher kurz. Zum Glück klappte die Starterei gut, nur zum Schluss gab es  einzelne OCS.
Während dem Donnerstag zeigte sich, dass das Aufkreuzen auf der Strassenseite etwas schneller ging. Das blieb auch an den folgenden Tagen so. Es gab aber häufig etwas Spielraum, Dreher auszufahren. Sehr harte Böen führten immer mal wieder zu Kenterungen. Auch die Toppteams blieben davon nicht ganz verschont… Der Trockenanzug war die richtige Kleidungswahl, wenn man nicht nach ein, zwei Rennen schlottern wollte.

Urs Düscher hatte mit Tobias Venhoda einen gewichtigen Vorschoter, der bei dem herrschenden Wind für mächtig Vortrieb sorgte. So war es nicht verwunderlich, die beiden häufig in der Spitze anzutreffen. Nach dem ersten Tag lagen sie auf Rang 2, hinter Mermod/Moser, die alle Läufe gewonnen hatten. Die Verfolgergruppe blieb punktemässig aber nah dran. Bacher H./M. Bacher platzierten sich konstant vorne, während die Titelverteidiger Venhoda K./S. Zaugg nicht ihren besten Starttag hatten.

Am meisten Wind gab es am Freitag. Es waren eher über 25 Knoten, in den Böen sicher. Dafür wurde es etwas wärmer, was sehr willkommen war. R. Baumgartner/Schärer eröffneten mit Laufsieg, Venhoda K./S. Zaugg taten es ihnen anschliessend gleich. In den ersten beiden Läufen des Tages patzerten Mermod/Moser, fingen sich aber mit zwei weiteren Siegen wieder auf. Inzwischen waren nun auch die gut 30 Contender mit uns auf dem Wasser, zusätzlich zu den über 30 29ern. Weil sich die meisten an die Weisungen des Wettfahrtleiters hielten, kam man aneinander vorbei.
Am Abend gab es zum Apero Getränke und Pizza. Wer auch hier genug schnell war, konnte sich ein Stück ergattern.

Am Samstag begann der Tag mit etwas Nebel, der sich durch die Sonne schnell auflöste. Der Wind liess trotzdem etwas auf sich warten. AP wurde gesetzt. Erst am Mittag setzte das  Rascheln der Blätter in den Bäumen wieder ein. Bei stetig auffrischendem Malojawind konnten die letzten 4 Rennen gefahren werden, so dass die Meisterschaft schon am Abend fertig war. Mermod/Moser zeigten keine Blösse und gewannen 4 mal. Venhoda K./S. Zaugg sicherten sich mit nun konstanten Platzierungen in den Topp 3 Silber, Düscher/Venhoda T. hielten sich auf Rang 3. H. Bacher/M. Bacher sicherten sich mit einer ausgewogenen Serie über die drei Tage den vierten Rang, knapp vor L. Markwalder/Frey.

Nach der Preisverteilung traf man sich entspannt im Restaurant ‚Beach Club‘ zum verdienten Dinner. Es gab dabei einiges zu erzählen und Erfahrungen auszutauschen. Wir werden noch länger an diese drei Tage Vollgas segeln denken, besonders dann, wenn wir wiedermal auf Wind warten müssen…

In zwei Wochen treffen sich viele SUI wieder zur EM in Portoroz (SLO), in der Hoffnung, dass die Rennen dort auch so schlank durch gehen, einfach etwas mehr an der Wärme.

P.S: Am Sonntag mussten die Contender zusammen packen ohne einen weiteren Lauf gesegelt zu haben. Der leichte Nordwind verhinderte das Aufkommen des ‚Maloja‘.

Danke dem SC St. Moritz für die Organisation und die speditive Abwicklung der Meisterschaft.

Rangliste

alle Fotos von Urs Härdi