SUI-ITA Cup Maccagno, 25. - 27.7.2025

Täglich schöner werdendes Wetter, am Schluss Vollsommer. Guter Wind: Zwei Tage aus Nord, einer aus Süd. 18 Teams, 3 Nationen, davon 9 SUI.

Wer schon am Donnerstagnachmittag angereist war, erlebte Weltuntergang: Ein heftiges Gewitter mit längerem Sturm und Hagel durchlöcherte Blätter, holte Äste von den Bäumen, führte zu überschwemmten Strassen und Sturzbächen, sogar durch die Decke des Supermercato. Es gab aber im Parco Giona keine umgestürzten Bäume.
Bis im Lauf des Freitagmorgens regnete es leicht weiter. Der mässige Nordwind lichtete die Wolken etwas und im Lauf des Nachmittags waren zwei Trainingswettfahrten möglich. Novum beim UVM: Robo-Bojen. Wegen dem vielem kleinen Treibgut im Wasser verstopfte sich der Antrieb von einer, da waren’s nur noch zwei. 
Am Samstag tröpfelte es ab und zu bei Nordwind. Beim Skippersmeeting am Mittag blies immer noch Nordwind und man glaubte, es würde so bleiben. Nach dem Auslaufen gegen Eins starb dieser aber sehr schnell. Immer noch sehr wolkenverhangen sah es gar nicht nach neuem Wind aus. Aber wie aus dem Nichts kam der übliche Strich aus Süden und baute sich zu einer normalen 3-4 Bft. Brise auf. Toll.
Von der Wasserverfachtung nach Süden vom  vergangenen Donnerstag-Sturm und dem verbleibenden Nordwind durch die ganz Nacht hatte sich nun eine recht starke Süd-Nord-Strömung von etwa 15-20 m/Min. aufgebaut. Das musste sehr in die Strategie eingebaut werden, besonders auch beim Starten. Da alle 3 Robo-Bojen wieder einsatzbereit waren, wurde ein Dreieck-Banane-Kurs mit Raumschot-Zieleinlauf gesetzt.
Obwohl der Wind wie ‚üblich‘ aussah, der eigentlich rechts fahren belohnt, kamen die Führenden auf der ersten Kreuz von links. Sie profitierten von einem satten Lift auf ihrer Seite. Dragnino/P. Capizzi rundeten knapp vor Berescia/Vulcanile und etwas dahinter Mermod/Moser. Auf dem Dreieck änderte sich nichts, die Strömung machte es aber nicht leicht, die optimale Höhe vorallem auf dem zweiten Schenkel zu finden. Mermod/Moser gelang das am besten und rundeten das Leefass schliesslich knapp vor den beiden ITAs. Da die folgende Kreuz fast zum Anlieger mutierte, war es für sie leicht, die Verfolger zu kontrollieren und auf dem Vorwinder schob die Strömung direkt von hinten und Überholen war nicht möglich.
Im 2. Rennen änderte sich die Lage leicht, mit mehr Hin- und Herdrehern. Im Bestreben beide Seiten zu kontrollieren hatten Mermod/Moser das Nachsehen. Wieder Dragnino/P. Capizzi von links und Ch. Härdi/Landerer von rechts waren zuerst an der Luvmarke. Die Italiener wurden schon auf dem spitzen  1. Spikurs überholt. Ch. Härdi/Landerer C. kenterten in Führung liegend kurz nach der Leeboje beim Rakeverstellen und schon wieder waren Mermod/Moser vorbei und später zuerst im Ziel.
Zum dritten Rennen liess die Windstärke merklich nach. Die die meisten setzten nach dem Start auf die rechte Seite. Mermod/Moser glaubten an mehr Wind links. Beim Kreuzen der führenden Rechtsfahrenden Landerer R./Horvath ein Stück vor der Boje hatten sie schon einen Vorsprung. Diesen verwalteten sie bei nun schnell weniger werdendem Wind auf dem Weg zum Leefass, das zum Abkürzungsziel wurde. Für die Teams im hinteren Teil des Feldes wurde die Strecke zur Tortur. Lediglich die Strömung brachte sie näher zum Ziel. Bei den letzten drehte der Wind sogar noch auf Nord.
Auf diesen Nordwind setzte die Wettfahrtleitung denn auch für einen letzten Lauf des Tages und hisste lediglich AP.  Durch die Strömung war es  schwierig sich in der Nähe des Startschiffs zu halten, zu leicht war der Wind. Später wurde zu AP Follow me gesetzt, um zu signalisieren, sich auf den Weg  südwärts Richtung Maccagno zu begeben, gegen die Strömung. Trotz gesetzten Spis gab es nur wenig Fortschritt über Grund. Auf etwa halber Distanz wurden wir von den begleitenden Schlauchbooten eingesammelt und zum Strand zurück geschleppt. Es war offensichtlich, dass kein weiterer Lauf mehr möglich sein würde.

Da am Sonntagmorgen stärkerer Nordwind zu erwarten war, wurde der erste Start auf 8 Uhr angesetzt. Freude herrschte bei den einen, bei anderen weniger…
Zuerst aber genossen die SUI Teams im Restaurant Concordia das Nachtessen, alles nach individuellem Geschmack.

Beim frühen Aufstehen hatte es wirklich Schaumkronen auf dem See, gut 4 Bft. zum Beginnen, später etwas abnehmend. Von der EM im vergangenen Sommer wussten alle, dass  links fahren bis zum Anlieger die Strategie sein musste. Lediglich das richtige Einschätzen des Anliegers war die delikate Angelegenheit. Im ersten Rennen gelang das L. Markwalder/Frey am besten und holten den Bergpreis vor Dagnino/P. Capizzi.  Mermod/Moser hatten den Spi schneller oben und zogen unten durch vorbei. Sie fischten wie schon auf der Kreuz unterwegs nochmal Treibgut mit dem Ruder, das sie stark bremste. Es musste weg. Dabei kenterten sie beinahe, blieben aber vor Brescia/Vulcanile und setzten sich im weiteren Verlauf wieder von ihnen ab. Ch. Härdi/Landerer C. schafften es als Zweite ins Ziel vor Dagnino/P. Capizzi. In den folgenden 3 Läufen führten Mermod/Moser vom Start bis ins Ziel, meist vor Brescia/Vulcanile und Dragnino/P. Capizzi. L. Markwalder/Frey holten sich noch einen 3. und Ch. Härdi/Landerer C. einen weiteren 2. Platz. Der Letzte Lauf wurde wegen absterbendem Wind vorsorglich an der Leeboje abgekürzt.
So war das Rennprogramm schon vor Mittag absolviert. Wer wollte, konnte sich schon früh am Nachmittag auf den Heimweg machen, andere liessen es sich noch bei Gelati gut gehen.
Der Rückweg in den regnerischen Norden durch den San Bernardino Tunnel ging praktisch staulos, am Gotthard bildete sich über längere Zeit 4 km Kolonne.

Danke dem UVM für Gastfreundschaft und die offenbar schwieriger gewordene Organisation. Wir kommen gerne wieder. Hoffentlich zahlreicher!

Fotos von: Urs Härdi | Piero (UVM)

Rangliste
18 Teams, 3 Nationen (SUI,FRA,ITA), 7 Läufe, 1 Streicher, Wind S 4-1, N 4-2

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