ITA Nationals Campione del Garda, 27. - 29.7.2024

30 Teams (ITA, CZE, FRA, SUI). Heiss und mittelwindig. 9 Läufe. Stefanini/Borsani ITA-Meister, Mermod/Moser gewinnen.

Campione del Garda, am westlichen Ufer gelegen, an eine imposante Felswand geklebt, nur durch Tunnels an die Strasse angebunden, war zugleich Promo-Ort für die kommende EM in Maccagno mit ähnlich zu erwartenden Bedingungen und auch für die WM 2025 am Nordende des Sees. Früher ein Fabrikgelände für Baumwollverarbeitung ist Campione heute eine Basis für diverse Wassersportarten. Zum Glück ist der Ort noch nicht vom Massentourismus erreicht…
Die Leute vom organisierenden Club waren sehr bemüht, uns den Aufenthalt möglichst angenehm zu machen. Da das Strandgelände nicht mit Autos befahren werden darf, wurden unsere Anhänger mit Traktor dort hin gezogen. Der Mix aus Badegästen und Booten wurde nie zum Problem. Immer wieder gab es Pasta für alle, sei es nach oder vor den Rennen. 
Fürs Wohnen gibt es Unterkünfte von Univela, dem dortigen Veranstalter von Wassersportkursen, in den umgebauten ex-Arbeiterhäusern.

Zu den ITA, 2 CZE und 3 FRA gesellten sich auch 6 SUI Teams: Elena/Elina, Ralph/Imre, Maja/Thomas, Chiara/Simone, Christina/Cedi und Claude/Ruedi.

An den ersten beiden Regattatagen (Sa&So) wurde am Nachmittag bei Südwind (Ora) gesegelt. Er setzte auf Mittag ein und verstärkte sich jeweils im Lauf des Nachmittags. Campione ist die Light-Version von Gardaseewindbedingungen. An beiden Tagen blies es mit  2 bis 4 Bft. Die Strategie war immer  gleich: Nach dem Start möglichst rasch nach rechts wenden und bis zu den Felsen auf die Layline. Wer am schnellsten dort wenden konnte, gewann den Lauf:
Im ersten Rennen am Samstag machten das Dagnino/P. Capizzi (ITA) vor, im zweiten J. Napravnik Koranova/Napravnik (CZE). Nachher wussten auch Mermod/Moser wie es geht.

Am Sonntag tat sich der Wind anfänglich etwas schwerer und das Ganz-zu-den-Felsen-fahren zog für einmal nicht, es musste früher auf die Layline umgelegt werden. Brescia/Vulcanile (ITA) fuhren konstant stark, immer in die Top3, Mermod/Moser ähnlich, aber mit mehr  Ersten.

Am Montag wurde am frühen Morgen ab 8 Uhr gesegelt, bei Nordwind um 3-4Bft. Für alle scheinbar Neuland… Viele hielten nach dem Start nach links gegen die felsige Seite, Mermod/Moser und Stefanini/Borsani(ITA) hingegen nach rechts. Bis zur Luvboje hatten sie einen grossen Vorsprung heraus gefahren, Mermod/Moser in Führung, die sie bis zum Schluss noch ausbauten. Für das 2. Rennen wussten nun alle wo es lang geht. Mermod/Moser schafften den Bergpreis mit der gleichen Strategie erneut, knapp vor Ch. Härdi/Landerer. Der Wind begann auf der 2. Kreuz zusehends zu schwächeln. Darum wurde an der Luvboje vorsichtshalber abgekürzt. Mit den 2 weiteren Laufsiegen im Sack gab es nun an Mermod/Moser kein Vorbeikommen mehr. Zudem hatten Brescia/Vulcanile eine schlechte Phase, später wurden sie auch noch disqualifiziert für eine Stb/Bb-Situation beim Start. Stefanini/Borsani hingegen machten ihnen gegenüber Boden gut.


M. Suter/Böhm

So war für den letzten Lauf nach der windlosen Pastapause noch alles offen im Rennen um den ITA-Meisertitel. Die Ora liess etwas auf sich warten und setzte mit 2 Bft. nur mässig ein. Ein erster Start mit schiefer Linie wurde zum Massenfrühstart. Mit schwarzer Flagge liess sich das Feld etwas zügeln. Mermod/Moser und Stefanini/Borsani waren praktisch gleichzeitig an der Luvboje mit Ch. Härdi/Lander und Napravniks im Schlepptau. In der Folge konnten die Beiden an Stefanini/Borsani vorbei ziehen. Im Ziel hing dann die Tafel mit den bfds von diesem Lauf. Prominente Opfer: Mermod/Moser, Stefanini/Borsani und Brescia/Vulcanile! So gewannen Ch. Härdi/Landere dieses letzte Rennen.

Über den Titelgewinn musste nun noch die vom Morgen ausstehende Protestverhandlung gegen Brescia/Vulcanile entscheiden. Sie endete nach längerer Diskussion mit dsq. Das machte Stefanini/Borsani zum wiederholten Mal zu ITA-Champions, nach Aufholjagd und punktgleich mit Brescia/Vulcanile. Von den bfds profitierten auch Napravniks (CZE). Sie schoben sich noch auf Schlussrang 2 vor. Elena und Elina(SUI) holten den Preis als bestes Damenteam.

Die SUI: 1. Mermod/Moser, 5. Ch. Härdi/Lander, 9. Landerer R./Horvath,  15. M. Suter/Böhm, 20. E. Landerer/E, Schwab, 23. Ch. Spaccapaniccia/S. Köhler

Fotos von Elena Giolai | Fotos von Urs | Video

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