Swiss Nationals 2022 in Estavayer, 26. - 29. Mai

Mit 22 SUI Teams erfreuliche Antwort auf die Absage im vergangenen Jahr. Mit 12 Rennen über die vier Tage konnte das volle Programm gefahren werden. Kurt Venhoda und Sonja Zaugg werden zum 2. Mal Schweizermeister.

Nach längerer Absenz von Estavayer im Fireball-Regattakalender war der Cercle de la Voile wieder einmal bereit, eine Regatte und grad die SM für uns auszurichten. Mit dabei für eine Klassenmeisteschaft waren auch die Corsaires. Der CVE stellte grosszügig seine ganze Infrastruktur zu unserer Verfügung, ein Zusatzzelt bildete das Zentrum für Unterhaltung und Verpflegung.
Zur Vermessung konnte schon am Mittwoch angereist werden. Auch der Pizzaofen wurde dann schon eingeheizt.

Erste Wettfahrten waren ab Donnerstagmittag geplant. Gestartet wurde von Beginn weg immer mit mindestens der U-Flagge, also ziemlich verschärft.
Leider spielte der Wind anfänglich nicht ganz mit und eine erste Ausfahrt wurde schon bald abgebrochen ohne Startversuch. Erst im Lauf des Nachmittags zeigte sich etwas von der angekündigten Bise, nicht stark zu Beginn aber leicht zunehmend. Die ersten zwei Rennen konnten so unter Dach und Fach gebracht werden. Die Favoriten machten die Siege untereinander aus:  K. Venhoda/S. Zaugg gewannen zuerst, nachher Mermod/Moser, dahinter einmal die lokalen R. Baumgartner/Schärer S. und das andere Mal Ch. Härdi/Landerer C. Der Auftakt war schon mal gelungen.
Mit einem tüchtigen Apero wurde die SM am Abend offiziell eröffnet. Mit der Aussicht auf mehr Bise zum Wochenende hin zeichnete sich jetzt schon ab, dass eigentlich nichts mehr schief gehen würde…

Nach der Wettfahrtleitung bestand am Freitag wenig Aussicht auf brauchbaren Wind direkt vor Estavayer. Im Südteil des See wurde hingegen ab Mittag einsetzende Thermik erwartet. So wurde das Feld auf dann bis vor Cheyres gezogen, wo sich nach etwas Warten wirklich eine Brise aufbaute. Stark wurde sie nicht, die Trapeze wurden nicht wirklich benötigt. Drei verschiedene Sieger gabs in den drei gemachten Läufen: Bacher/M. Bacher eröffneten stark, dann Venhoda K./S. Zaugg mit Sieg Nummer 2 und schliesslich noch das Geschwisterteam Schärer N./F. Schärer auf dem Mietboot. Die Titelverteidiger Mermod/Moser hatten hingegen einen schlechten Tag. Auf dem langen Rückweg in den Hafen von Estavayer setzte der Joran ein. Wer zuerst übers Juraufer aufgekreuzte war, konnte am Schluss mit dem Spi über den See heim fliegen.
Nach diesem Tag hatten Venhoda/Zaugg ihre Führung auf 3 Punkte ausgebaut – der Grundstein für  ihren vielleicht späteren Erfolg.

Der erste Hunger wurde im Zelt mit einem zweiten Apero gestillt, später folgte noch Grillade am sommerlichen Abend mit eindrücklicher Joran-Walze über dem Jura.

Am Samstagmorgen endlich Zeichen der angesagten Bise: Ohne zögern wurden wir aufs Wasser geschickt mit der Aussicht auf 5 Rennen back to back. Da die Läufe mit etwas über 30 Minuten eher kurz gehalten wurden, war das auszuhalten. Mit dem leichten Trapezwind kamen Ch. Härdi/Landerer C. richtig in Schwung und waren zweimal hintereinander zuerst im Ziel. Auch Mermod/Moser holten sich zwei Siege, den anderen Venhoda K./S. Zaugg. Am Abend musste noch die Unstimmigkeit der Anzahl der Streicher geklärt werden. Was klar war: Venhoda K./S. Zaugg lagen nach 10 Wettfahrten mit gleichmässiger Serie in Toprängen immer noch 2 Punkte vorn. Für die Verfolger wurde es langsam eng. Es blieben fast nur noch theoretische Chancen zum Überholen…

Die Party am Samstagabend mit fetziger Livemusik zum Tanzen wird lange in Erinnerung bleiben. Das Zelt im Hafen hat gekocht bis spät…

Bei auffrischender Bise wurde am Sonntag zu den zwei letzten, entscheidenden Rennen gehornt. Im ersten Lauf  wurde zum 1. Mal nach Massenfrühstart die Schwarze Flagge gesetzt. Venhoda K./S. Zaugg wurden dabei als Frühstarter erwischt. Pech für sie – Möglichkeit für Mermod/Moser doch noch ihren Titel zu verteidigen. An der 1. Luvtonne sah es gut aus für sie, Venhoda/Zaugg weiter hinten im Feld. In Führung fahrend mussten sie zusehen, wie diese Platz um Platz gut machten und schliesslich grad hinter ihnen als neue Schweizer Meister ins Ziel fuhren.

Das Podest: Gold für Kurt Venhoda/Sonja Zaugg (Mitte), Silber für Claude Mermod/Ruedi Moser (links) und Bronze für Christina Härdi/Cedric Landerer (rechts)

Eher leichtwindig, aber super spannend bis zu  letzten Minute – eine sehr gelungene Meisterschaft! In der Hoffnung auf mehr im kommenden Jahr in Silvaplana!

Vielen Dank dem CVE für die herzliche Gastfreundschaft. Es wurde kein Aufwand gescheut, uns glücklich zu machen, sowohl an Land, wie auch auf dem Wasser.

Link zu den Dokumenten und Rangliste auf manage2sail.

Fotos von Urs Härdi

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