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Europameisterschaft Izola / SLO

16. - 24. September

Gut besetztes Feld mit 85 Booten aus 9 Nationen bei guten Mittelwindbedingungen. Hervorragende Organisation. Überraschend schwach abschneidende Engländer, dafür umso stärker die Tschechen und Schweizer: Musil / Stantejsky (CZE) gewinnen vor Schär / Moser (SUI) und den einzigen Kroaten Fantela / Marenic. Venhoda / Zaugg (SUI) sind als bestes mixed Team 7.

Obwohl bei der unmittelbar vor der EM stattfindende slowenischen Meisterschaft der Grossteil der Briten noch nicht dabei war, zeigte sich deutlich, dass die Tschechen mit Kubovy/Rocek und Musil/Stantejsky zwei heisse Eisen im Feuer hatten. Das einzige kroatische Team Fantela/Marenic, 470er Jugendweltmeister, zeigte, dass sie den ausgeliehenen Fireball sehr gut im Griff haben und gewannen die Regatte über 4 Läufe. Slowenische Meister wurden Sreco Jadek / Damjan Bertok. Schär/Moser konnten wenigstens den letzten Starkwindlauf gewinnen.

Während die SLO-Meisterschaft bei zum Teil starker Bora gesegelt werden konnte, gab es während der Euro durchwegs Wind von 2 bis maximal 4 Bft. Nur am letzten Tag musste der 10. Lauf wegen stürmisch einsetzender Bora abgebrochen werden. Gute Organisation an Land und auf dem Wasser, warmes Wetter und Meer sorgten für angenehme Rennbedingungen. Lediglich das Ein- und Auswassern über die behelfsmässig am Quai angebrachten Schwimmrampen war alles andere als einfach und zeitraubend. Dafür entschädigte aber das täglich offerierte Essen und Getränke.

Von Beginn weg kamen Musil/Stantejsky gut in Fahrt und eröffneten die Euro mit 1-9-1. Venhoda/Zaugg führten das zweite Rennen an und liessen nichts anbrennen. Am zweiten und dritten Tag beherrschten Schär/Moser die Szene mit einer bestechenden Serie von 3 Laufsiegen. Damit setzten sie sich vor dem Layday deutlich in Führung. Von den Briten weit und breit keine Spur! Kein Bergpreis, geschweige denn ein Laufsieg, nur Wade/Wagstaff hatten als Beste ständig Kontakt zur Spitze. So auch Venhoda/Zaugg: sie fuhren beständig weiter in den Topten. Ganz/Carmody kamen mit den Plätzen 9 und 8 zwei Mal in der Spitzengruppe ins Ziel. Stark steigende Tendenz zeigten die Kroaten Fantela/Marenic.

Nach dem Layday am Mittwoch hatte der Wind auf Süd gedreht und kam sehr böig und drehend ablandig daher. Musil/Stantejsky und Fantela/Marenic bekamen die neue Situation gut in den Griff, während Schär/Moser haderten und sich in schwierige Situationen manövrierten, die für sie mit 720ern endeten und den Kontakt zu den beiden schärfsten Kontrahenten abbrechen liess. So hatten vor dem letzten Tag Musil/Stantejsky mit einem Punkt knapp die Nase vor Schär/Moser. Dahinter sassen ihnen Fantela/Marenic mit nur 3 Punkten Abstand im Nacken.

Die Wetterprognosen für den letzten Tag waren nicht rosig: Heftige Bora mit Temperatursturz war angesagt, wenig Chance auf einen weiteren Lauf. Zur Startzeit um 11 Uhr wars immer noch warm und es wehte ein mässiger Südwind. Ein kurzer Kurs nahe unter Land war ausgelegt. Nur mit Schwarzer Flagge gelang ein Start. In Kreuzmitte passierten sich die 3 Leader mit knappen Abständen. Fantela/Marenic legten sich auf Schär/Moser, die auf die linke Seite zu entwischen suchten, während Musil/Stantejsky voll auf Rechts setzten, was sie an der Luvtonne auch in Führung brachte. Schär/Moser nun in schlechter Ausgangslage auf Stb.-Bug an die Tonne kommend, fanden keine genügend grosse Lücke, um auf die Tonne zu wenden, foulten ein vortrittberechtigtes Boot und mussten erneut kringeln. Schlechte Karten!
In der Folge wurde der Wind sehr unstabil. An der Leeboje schob sich das Feld mehr oder weniger zusammen bis die ersten Boraböen einfuhren und die Boote raumschots zurück zur Luvboje rasen liessen. Der Schenkel wieder zurück zur Leeboje wurde zum 'Überlebenskampf'. Viele konnten nun die Szene vom Schwert aus beobachten. Der Wind hatte nochmals massiv zugenommen. Die Wettfahrtleitung setzte die Abbruchflagge und entliess die Flotte mit knatternden Segeln in den schützenden Hafen. Das Abspritzen des Salzwassers von den Rümpfen und Segeln besorgte der nun einsetzende sintflutartige Regen.

Fazit: Fireball Slovenia hat eine tolle Europameisterschaft hingelegt, die gefiel. Neue Europameister sind Tomas Musil/Jan Stantejsky (CZE), die Schweizer holen den zweiten Platz und mit 4 die meisten Laufsiege, die Briten gehen mit leeren Händen nach Hause... . Im nächsten Jahr gehen wir für Euro und WM in die Höhle des Löwen nach Teignmouth (GBR). Mal sehen, ob das Ergebnis wieder so ausfällt ...

Fotos

Rangliste, 2-4 Bft., 9 Läufe, 2 Streicher, 85 Boote, 9 Nationen (CRO, CZE, FRA, , GBR, GER, IRL, ITA, SLO, SUI)

vollständige Rangliste

Rangliste SLO-Meisterschaft

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