Schweizermeisterschaft 2006 in Davos9. - 13. AugustKnapp über 30 Teams auf dem kleinen Davosersee, 3 Tage zum Teil knackiger Wind, 10 Läufe, gute Stimmung trotz winterlich anmutendem Wetter. Erich und Ruedi Moser werden zum 7. Mal Fireball Schweizermeister. Auch auf dem Podest: Kurt Venhoda / Sonja Zaugg und Markus Hofstetter / Nelly Krieg.Beim Planen hatte man sich wohl einen schönen Bergsommer vorgestellt: An der Sonne rumhängen am Morgen, segeln bei Thermik am Nachmittag und festen auf der Sonnenterrasse des DSSC am Abend. Aber eben, so wars nicht. Neben Kälte und Regen brachte die Nordwestlage auch guten Wind nach Davos. Das zum Trost! Schon am Donnerstag, dem ersten Wettkampftag, konnten drei Läufe bei 3-4 Bft. Nordostwind wie geplant stattfinden. Die Rennen waren geprägt von vielen Führungswechseln. Die Böen, verbunden mit saftigen Richtungswechseln erforderten schnelle Entscheidungen und Manöver. Erich Moser / Ruedi Moser schlugen sich am besten (1-3-1) und gingen im Zwischenklassement in Führung. Den mittleren Lauf gewannen Adrian Huber / Brigitte Mauchle. Die nicht mehr oft an Regatten gesehenen Teams Regula Baumgartner / Stefan Schärer (3-2-4) und Markus Hofstetter / Nelly Krieg (2-8-3) zeigten, dass sie immer noch wissen, wie man schnell Fireball segelt. Sie lagen nach dem 1. Tag auf den Rängen 2 und 3. Leider war die Meisterschaft für Achim Schlötzer / Christian Meier schon vor dem ersten Rennen zu Ende: Bei der Startvorbereitung entstand an ihrem Boot nach Frontalkollision auf vortittsberechtigtem Bug zu grosser Schaden. Der Freitag brachte nach anfänglicher Startverschiebung am Morgen ähnliche Windbedingungen wie am Vortag, so dass 4 Wettfahrten am Stück möglich wurden. Wieder gelang Moser / Moser die beste Serie (1-8-2-1), Kurt Venhoda / Sonja Zaugg fuhren auch zweimal in Führung über die Ziellinie (6-1-1-8). Weiter konstant segelten auch Hofstetter / Krieg (3-2-dnf-3). Die Tagesrangliste: 1. Moser / Moser, 2. Hofstetter / Krieg, 3. Venhoda / Zaugg. Entschieden war noch gar nichts. Vorgesehen waren am Samstag nochmals 4 Rennen. Erst am Mittag konnte bei deutlich schwächerem Wind (1-2 Bft.) zum 8. Lauf gestartet werden. Venhoda / Zaugg waren, nicht mehr zu halten, nachdem an der 2. Halseboje in der Spitzengruppe ein Rundungsfehler passierte - das slowenische Team Golias / Kersevan gewährte Innenpositionen nicht (sie wurden nach Protest dafür disqualifiziert). Im anschliessenden 9. Rennen liessen sich Jörg Nolle / Roger Leemann von niemandem schlagen. Inzwischen schwächelte der Wind und wurde instabil. Nach einem allgemeinen Rückruf startete das Feld zum 10. Lauf in eine Flaute hinein. Von überall huschten später Windstriche über den See. Nolle / Leemann hatten nochmals die beste Nase und fuhren auf und davon, im Schlepptau Teams, die bis anhin nicht zuvorderst aufgetaucht waren. Zu ihrer Freude wurde das Rennen nicht abgeschossen und abgekürzt. Das Führungstrio der Zwischenwertung dagegen sammelte mächtige Punkte. Der Wind war nun wieder zurück. Trotz Kälte und Regen war es leicht unverständlich, dass es die Wettfahrtleitung bei diesen 3 Rennen bewenden liess und die Flotte definitiv an Land schickte. Aus den zwei Läufen vom Sonntag wurde nichts. Bei Sonnenschein am Morgen hatte es keinen Wind. Auch der Wolkenaufzug gegen Mittag brachte nichts Verlässliches. Zwar lief man aus und versuchte einen Start bei Südwind. Die sich abzeichnende Flaute bewog den Wettfahrtleiter diesmal aber glüchlicherweise zum Abbruch. Der angekündigte Nordostwind kam erst nach 14 Uhr (letzte Starmöglichkeit). Erich und Ruedi Moser (SCoW) gewannen die Meisterschaft über 10 Rennen souverän mit 14 Punkten Vorsprung auf die zweitplatzierten Kurt Venhoda / Sonja Zaugg (SCoW). Dritte wurden Markus Hofstetter / Nelly Krieg (SMCGW). Damit gingen die Podestplatze geschlossen an die Walensee-Flotte. Die Giovanolis, zusammen mit der Flotte Davos und Helfern vom DSSC, haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um uns eine super SM zu bieten. So erhielten sie an der Preisverteilung von den Anwesenden zum Dank tosenden Beifall. Trotz verbreiteter Skepsis hat sich der Davosersee als taugliches Revier für eine Meisterschaft auch mit grösserem Feld erwiesen. Trotz eher winterlicher Kälte und teilweisem Regen war die Stimmung unter den Teilnehmern bestens. Rangliste, 1-4 Bft. Nordostwind, 10 Läufe, 2 Streicher, 31 Boote Nächste Pfingsten in Romanshorn ist wieder Gelegenheit an einer SM teilzunehmen ...
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