[Titelblatt 3-98]

Swiss Fireball Association

Gazette 3-98

Letzte Änderung: 22.6.1999


"ITALO-ZEHA" Cup Maccagno (I), Lago Maggiore

25./26. Juli 1998

Rangliste

Flanieren in Maccagno

Wie schon letztes Jahr haben Markus und ich aus diesem Wochenende einen speziellen Anlass gemacht. Von Bern aus zählt die Regatta in Maccagno sicher zu den Anlässen des ZEHA-Cup, welche die längsten Anfahrtswege aufweisen. Aus diesem Grund haben wir auch dieses Jahr die Fahrt an den Lago Maggiore in zwei Etappen unterteilt.

Die erste Etappe am Freitag Abend führte uns durch Berg (Lötschberg) und auch darüber (Simplon). Auf der Simplonpasshöhe nutzten wir die Vorzüge des Renault Espace einmal mehr voll aus und übernachteten im Auto. So war es am Samstag dann auch nicht mehr eine Weltreise, um nach Maccagno zu gelangen. Die Fahrt wird durch die Fähre von Intra nach Laveno künstlich verkürzt oder besser gesagt kurzweiliger. Typisch italienisch ist dabei der Cappuccino in der kleinen Bar auf der Fähre. Einmal in Maccagno angekommen ist man gutgelaunt und kann am Ende des Wochenendes sicher sagen: Wer einmal die Regatta von Maccagno miterlebt hat, wird mit grosser Bestimmtheit versuchen, diesen Anlass bei nächster Gelegenheit wieder zu besuchen. Nicht unschuldig daran ist sicher das typisch italienische Ambiente und das milde Klima.

Am Morgen nach dem Erwachen oder beim Aufriggen daran teilnehmen, wie ein Dorf auf ausgesprochen italienische Art erwacht, ist sehr eindrücklich. Nicht selten kann beobachtet werden, dass ein älterer Herr statt durch die Gassen des Dorfes durch die Schiffe schlendert und dabei die Zeitung liest. Auch das ungezwungene Diskutieren mit dem berühmten südländischen Gestikulieren kann immer wieder beobachtet werden.

Bis sich dann aber der thermische Wind von seiner guten Seite zeigt, braucht es auf diesem See etwas länger. So ist es an der Tagesordnung, dass vor ca. 14.00 Uhr praktisch gar nichts geht und die Zeit für eben die erwähnte gemächliche Lebensart gebraucht wird. Unter den Seglern wird jedoch genau diese Zeit oft auch eingesetzt, um bei schönem Wetter und angenehmen Temperaturen, wie wir sie dieses Jahr antrafen, noch die eine oder andere Schot zu ersetzen oder allenfalls gewisse Beschläge zu erneuern.

Auch unser Team hat diese Zeit so genutzt, musste doch die neue Spinnakerschot aus England an der richtigen Stelle abgenäht werden. Darüber, ob der vierte Schlussrang (dritte Schweizer) nun aus den rein physikalischen Verbesserungen am Schiff, dem mentalen Aufbau und dem Vertrauen in einen gut gewarteten Fireball oder aber auch mit Glück und Zufall zu tun hat, soll an dieser Stelle nicht philosophiert werden. Wir denken auf jeden Fall, dass es viel wichtiger ist, Spass an der Sache zu haben und so ungezwungen und ohne grosse Erwartungen an den Start zu gehen. Nie hätten wir gedacht, dass wir schon nach knapp zwei Saisons einmal ein so gutes Resultat segeln werden und so zum Bericht schreiben "verknurrt" werden. Es könnte ja durchaus auch sein, dass es unserem Team immer mehr gelingt, denselben Fehler nicht alle Wochenenden zu wiederholen!

Der Abend wurde natürlich ausgenutzt, um die weltweit bekannte kulinarische Seite des südlichen Nachbarlandes zu geniessen. Vor dem Schlafengehen traf sich dann noch die ganze Seglerszene bestehend aus den Italienern und den SFA's unten am Ufer des Lagos. Die Italiener sprachen von einer gemeinsamen Italienisch- und Schweizerischen Meisterschaft im Jahr 2000 auf dem Lago Maggiore mit 70 Schiffen am Start, wir von unseren mangelhaften Beteiligungen an den Swiss-Cup Regatten in diesem Jahr!!! (Anm. der Gazette-Red.: Die EM 2000 ist ebenfalls in Italien)

Hitchcock auf dem Wasser

Wie immer in Maccagno ist der Start auf der Höhe von Cannobio. Das frühe Auslaufen für eine seriöse Startvorbereitung ist auch hier das A und O. Auf dem Vorwindkurs zum Start konnten wir feststellen, wie sich unser Kurs im Laufe der Zeit stark änderte. Wir überlegten, wie wir diese Tatsache im 1. Lauf umsetzen könnten. Nach dem Start möglichst schnell wenden und die rechte Seite versuchen. Zusammen mit uns kam auch Filippo auf diese Seite, er war etwas weiter oben, es galt umsomehr, die Kiste möglichst flach zu segeln, damit wir seine Höhe mithalten konnten. Bei der Boje folgte dann der erwartete Erfolg; unsere Taktik war gar nicht so schlecht.

Am Sonntag fuhren wir kurz nach der Boje mit einem stehenden Spi und viel Glück im Luv an Erich und Kurt vorbei, mit dem Resultat, dass wir auf zwei Schenkeln das höchst unangenehme Rauschen und Schmatzen ihres Schiffes im Nacken zu spüren hatten. Kurz vor dem Spinakerbergen vor der Boje kam dann eine sehr gekonnte und schnelle Offensive. Erich kennt eben diese zahlreichen Situationen auf dem Wasser und im Nu hatten die beiden Innenposition. Den Rest kennt ihr, erneut auf einer Kreuz knapp hinter und fast unter einem Boot um die Höhe kämpfen!

SUI 14337 VD 11 007 (Bond,...James Bond)

Rangliste Maccagno 25.-26. Juli 98
Lauf
Rang Segelnr. Skipper / Crew 1 2 3 3 Total

1 SUI 14539 M. Hofstetter / N. Krieg 41113
2 SUI 14377 E. Moser / K. Liechti 22236
3 ITA 14541 F. Berti / D. Comoli 335dnf11
4 SUI 14337 M. Läubli / R. Ingold 743411
5 ITA 14381 P. Caffarena / M. Capizi 51211218
6 SUI 14235 T. Bossard / S. Gautschi 984618
7 SUI 14147 L. Preuss / L. Preuss 868519
8 GER 14658 M. Lederer / M. Schäfer 1676821
9 ITA 14453 R. Lavelli / A. Mevazio 145101025
10 ITA 14644 M. Carpinello / L. Carpinello 1397925
11 ITA 1430 W. Marzella / E. Bergadano 113121326
12 ITA 14306 Z. Varglioti / M. Richiardi 10119726
13 ITA 14607 M. Bassi / A. Clemente 6DNF141434
14 ITA 14008 M. Bonacina / G. Sanchini 1710131134
15 ITA 13763 S. Molino / C. Pregliasco 1214ocs1238
16 ITA 1278 L. Degano / D. Graglia 1116151541
17 ITA 14309 V. Deambrogio / G. Arnaudo 1515161646

Bericht


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