Fireball Weltmeisterschaft / Mandurah / West Australien27. Dezember - 7. Januar 2012Zwei Wochen fast durchwegs Starkwind, sommerliche Wärme, wunderbares Wasser, excellenter Club, beste Organisatuion. Eine WM ohne wenn und aber: 10 Läufe nach Programm und die jüngsten Weltmeister in der 50 jährigen Geschichte der Fireballs: Tom Gillard / Sam Brearey (GBR) haben sich im letzten Rennen gegen Robin Inns / John Coultas (AUS) durchgesetzt.Weltmeister 2012 Gillard/Brearey (GBR 15041) Mitte Oktober hatte das Unternehmen WM2012 mit dem Verlad der Boote in den Container begonnen. Die Boote überstanden die lange Reise gut und konnten an Weihnachten unversehrt in Empfang genommen und eingesegelt werden. 5 SUI Teams hatten sich zur Teilnahme eingeschrieben: Die westaustralische Küste rund um Perth ist bekannt für starke Thermik zwischen 20 und 30 Knoten. So war auch in Mandurah, 80 km südlich der Hauptstadt gelegen, mit satter Brise zu rechnen. Dass es über Weihnacht/Neujahr 3 Wochen praktisch pausenlos wehen würde, war dann doch erstaunlich. Es war aber nicht immer die nachmittägliche Seebrise, auch 'Fremantle Doctor' genannt, zwischendurch sorgte ein südlich durchziehendes Tief für ablandige, östliche Knatterbrise. So hatten die Rennen auch unterschiedlichen Charakter: Kam die Seebrise mit 2m Wellen daher, gab es bei Ostwind eher flaches Wasser, dafür kräftige Böen mit starken Drehern. Um ganz vorne dabei zu sein, musste man mit allem zurecht kommen ... Die SUI waren nicht in der Favoritenrolle. Einblick in die Bedingungen bei Seebrise vor Mandurah: 65 Teams aus 7 Nationen (AUS, CAN, CZE, FRA, GBR, JPN, SUI) hatten sich eingefunden. Etwas entäuschend war die kleine GBR Delegation von nur 7 Teams - die Wirtschaftskrise hat ihre Spuren hinterlassen. Immerhin hatten sie ihre stärksten Mannschaften dabei, u.a. die 4fachen Weltmeister Howarth/Townend und die Vizeweltmeister 2011 Gillard/Brearey. Ein starkes Kontingent von ca. 30 Booten stellten die Australier selber. Auf das Stärkemessen GBR-AUS durfte man gespannt sein ... Die üblichen 2 Tage Vermessung liefen speditiv ab und brachten keine nennenswerten Regelverstösse zu Tage. International Week - AUS Championship Just zum Beginn der Week am 29. Dezember setzte die Seebrise aus. Das Feld startete in abnehmenden Wind. Die SUIs liessen sich nicht zweimal bitten - das hat man ja öfters zu Hause: Mermod/Moser gewannen den einzigen abgekürzten Lauf vor Liechti/Ernst und MacFarlane/Payne (AUS). Düscher/Düscher rundeten das Ergebnis mit Platz 9 ab. Auf den folgenden Tag war kräftiger Wind angesagt. Während den Startvorbereitungen nahm er und die Wellen so zu, dass uns die Wettfahrtleitung nach etwas Warten zurück an Land schickte und später alle Rennen des Tages abblies. Kubovy/Winkler (CZE 15019) Erst an Silvester konnten weitere 3 Rennen bei guter Seebrise um 20 Knoten gefahren werden. Weltmeisterschaft täglich 2 Rennen, maximal 10 Läufe Der Auftakt der WM klappte bestens. Die Seebrise setzte richtig ein, obwohl der Himmel teils bedeckt war und nahm im Laufe der Rennen kontinuierlich zu (15 - 25 Knoten). Die Briten und Aussies machten die Läufe unter sich aus. Mermod/Moser schafften einen 10. Rang. Es wurde aber deutlich, dass den SUI besonders auf den Raumschorkursen mit oder ohne Spi die Übung bei solchen Bedingungen fehlt ... Erfreulich war aber, dass alle ins Ziel kamen. An den folgenden beiden Tagen blies ein starker Ostwind. Die Rennen wurden in Landnähe abgehalten. Die starken Böen bis 30 kn mit kräftigen Drehern machten es trotz relativ flachem Wasser allen schwierig. Kenterungen und Materialschäden, inkl. Mastbrüche wegen Grundberührung, häuften sich. Mermod/Moser (SUI 14799) erwischen eine Hammerböe (Foto: Eva Schluchter) Der Lay Day am Donnerstag war verdient: Materialpflege und Erholung der geschundenen Körper stand im Vordergrund. Für die letzten 2 Renntage war nochmals starke Seebrise angesagt... Die etwas westlicher einfallende Seebrise türmte am Freitag mit 5-6 Bft. starken Seegang auf. An der Luvboje gab es 2-3m hohe Wellen. Die Reaches wurden noch etwas anspruchsvoller. Die Entscheidung mit oder ohne Spi war schwierig, das Risiko gross ... An der Spitze ging das Duell weiter. Am Abend hatten Gillard/Brearey die Nase vorn. Die endgültige Titelentscheidung war aber noch nicht gefallen. Am letzten Tag waren die Bedingungen etwas gemässigter: weniger Wind (knapp 20kn), weniger Wellen (unter 2m). Inns/Coultas machten es nochmals spannend. Sie gewannen den ersten Lauf, während Gillard/Brearey mit Rang 6 patzerten. Gut lief es Mermod/Moser. Sie lieferten mit einem 5. Platz ihr bestes Resultat. Überraschung gab es an der abendlichen Preisverteilung: Gabriela Ernst gewann die Trophäe für die beste Frau an der Vorschot. Die weiteren Platzierungen der SUIs: 15. C. Mermod/R. Moser, 25. E. Moser/J.F. Nouel, 26. M. Lederer/M. Schäfer, 41. K. Liechti/G. Ernst, 53. M. Suter/C. Poulsen, 57. U. Düscher/M. Düscher. Das Einpacken der Boote in den Container geschah noch vor der Preisverteilung. Er wird Ende Februar zurück in der Schweiz erwartet. Fotos @ fotoboat.com (über 'Search' kann nach Segelnummern gesucht werden) Mitteilungen diese Seite betreffend bitte an sf@swiss-sailing.ch © SF, Swiss Fireball, 2009 |